Cordulegaster boltoni

Zweigestreifte Quelljungfer

Untersuchungen zum Nahrungsspektrum der Larven

Methode

Untersuchungsgebiet war der Thielebach, der wenige Kilometer nördlich des Ortes Bursfelde in die Weser mündet.

Von Mai 1992 bis Dezember 1993 wurde die Zusammensetzung der Nahrung von insgesamt 148 im Freiland gefangener Larven der Stadien L6 bis L13 anhand der abgegebenen Kotpellets untersucht. 

Die Bestimmung der Beuteorganismen über nicht verdaute Reste in den Kotpellets der Larven führt zu genauen Aussagen über das Spektrum der von C. boltoni genutzten Nahrungsorganismen. Allerdings können die jeweils gefressenen Tiere anhand der vorgefundenen Fragmente nur selten bis zur Art bestimmt werden und es ist nur in Ausnahmen möglich, auf deren genaue Zahl oder Größe zu schließen. Der Nachweis eines Beutetieres wurde deshalb in dieser Untersuchung als Aufnahme eines Individuums gewertet. 

Im Darm räuberischer Beutetiere können sich Reste von deren Nahrungsorganismen befinden. Solche mit der Nahrung aufgenommene Reste sind nicht von den Resten der eigentlichen Beutetiere von C. boltoni zu unterscheiden.

Die Bestimmung und Zuordnung der Nahrungsreste erfolgte unter dem Mikroskop (100x, 200x) unter Zuhilfenahme einer Vergleichssammlung aus den Kotpellets von mit bekannten Tieren gefütterten Larven und Präparaten potentieller Beuteorganismen.

Insgesamt wurden 148 Kotpellets untersucht. Diese differierten erheblich in ihrem Volumen und ihrer Zusammensetzung. Ihr Inhalt bestand meist nur zu einem geringen Teil aus chitinösen Beuteresten, sondern überwiegend aus Sand, Pflanzenfasern, Lipidtröpfchen und Pollenkörnern.

 

Ergebinsse (Zusammenfassung)

Das Nahrungsspektrum von C. boltoni spiegelt im wesentlichen die Zusammensetzung der Zoozönose des Thielebachs wider. Kleinere Larvenstadien ernähren sich überwiegend von Oligochaeten und Chironomiden-Larven, größere Larvenstadien zunehmend von Trichopteren. Insgesamt ergibt sich beim Vergleich des Anteils der einzelnen Taxa in der Nahrung mit ihrem relativen Anteil an der Abundanz eine erhöhte Nutzung von Chironomiden und eine verringerte Nutzung von Trichopteren.

In der Zusammensetzung der Nahrung zeigten sich charakteristische Unterschiede. Die Stadien L6 bis L9 ernährten sich hauptsächlich von Chironomidae und Oligochaeta, die zusammen 44% der Beuteorganismen ausmachten. Es folgten Plecoptera, Simuliidae und Trichoptera. Auch bei den Stadien L10 und L11 bildeten Chironomidae und Oligochaeta die Hauptbestandteile der Nahrung. Ihr Anteil nahm jedoch zugunsten der Trichoptera ab. Dieser Trend verstärkte sich bei den Stadien L12 und L13: Trichoptera stellten allein 30% der Nahrungsorganismen, gefolgt von den Chironomidae und Plecoptera, während Oligochaeta nur noch 8% ausmachten.

Der Anteil von Copepoda, Plecoptera, Simuliidae und Ceratopogonidae war bei allen Larvenstadien etwa gleich groß.

 

Die vollständige Beschreibung der Methode, Ergebnisse und deren Diskussion findet sich in der Diplom-Arbeit "Autökologische Untersuchungen an Cordulegaster boltoni", die als pdf-Datei heruntergeladen werden kann.

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